Prävention der Arthrose

Die Arthrose wurde in der Vergangenheit als Krankheit unterschätzt. Jahrzehntelang hatte man sich damit begnügt, die Krankheit als unwiderrufliche Verschleisserscheinung aufzufassen, sodass auch die Therapieoptionen lange beschränkt waren. Die Wissenschaft hat in den letzten 30 Jahren viele neue und interessante Erkenntnisse zu dieser Krankheit erbracht, die vorher völlig unbekannt waren.

Vor noch nicht allzu langer Zeit wurde die Arthrose als eine mechanische Abreibung des Knorpels dargestellt, was

natürlich nicht vollkommen falsch, aber immerhin eine grobe Vereinfachung der Krankheit ist. Die Erkenntnis, dass ein Gelenk mehrere funktionelle Bestandteile hat, und die grossen Fortschritte bei den bildgebenden Verfahren erlauben heute eine viel tiefere Einsicht in die vielfältigen Prozesse, die bei einer Arthrose ablaufen.

Das wiederum stärkt das Verständnis für die Krankheit und eröffnet gleichzeitig nicht nur neue therapeutische Ansätze, sondern auch mögliche präventive Massnahmen.

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Die Kontrolle des Gewichtes ist eine wichtige Prävention der Arthrose

Die tragenden Gelenke in unserem Körper wie Knie oder Hüfte stehen ständig unter Druck. Der Druck, der auf dem Knorpel dieser Gelenke lastet, wird in ihrem Gewebe verteilt und hilft gleichzeitig, sie vital zu halten. Ohne eine gewisse Belastung funktionieren die Knorpelzellen nicht mehr einwandfrei.

Stehen andererseits die Gelenke unter einem ständig überhöhten Druck, zum Beispiel infolge von Übergewicht, kann dieser zu einer Beschleunigung der Verschleisserscheinungen im Knorpel führen. Eine der wichtigsten präventiven Massnahmen zur Vorbeugung einer Arthrose ist darum eine strikte Gewichtskontrolle. Man sollte deshalb versuchen, das Körpergewicht über das ganze Leben in einem idealen Rahmen zu halten, um den Arthroseprozess möglichst zu verlangsamen. Es ist nämlich bekannt, dass ein zu hohes Körpergewicht zu einer Beschleunigung des Arthroseprozesses führt.

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Regelmässige Bewegung ist eine gute Vorbeugung gegen Arthrose

Eine Arthrose kann sich durch Überbelastung der Gelenke entwickeln, wie bei Übergewicht. Die Unterbelastung der Gelenke kann aber ebenfalls zu Arthrose führen, wenn die Gelenke zu wenig gefordert werden.

Bewegungsmangel führt zur Erschlaffung von Muskeln, Sehnen und Bändern, welche die Gelenke stabilisieren. Erschlaffen die Muskeln, kommt es zur Instabilität der Gelenke und zur Entwicklung einer Arthrose. Eine ideale Arthroseprävention ist deshalb eine regelmässige Bewegung und Stärkung der Muskulatur. Es ist wichtig, dass die sportliche Aktivität möglichst gelenkschonend ausfällt. Sportarten wie Schwimmen oder Velofahren sind dazu geeignet, die Muskulatur fit zu halten und gleichzeitig die Gelenke zu schonen. Im Gegensatz dazu sollten Kontaktsportarten wie Fussball oder Eishockey gemieden werden, da sie oft auch Ursache von Gelenktraumen sind, die arthrosefördernd sein können.

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Kann gesunde Ernährung einer Arthrose vorbeugen?

Eine gesunde Ernährung definiert sich über eine korrekte Zufuhr von Nahrungsmitteln gemäss der Ernährungspyramide. Diese sieht vor, dass man vor allem die energiereichen Nahrungsmittel wie Fette und Kohlenhydrate mengenmässig begrenzt und zeitgleich genügend Eiweisse und Gemüse zu sich nimmt, begleitet von einem ausreichenden täglichen Wasserkonsum (circa 1,5 Liter).

Durch die mengenmässig korrekte Zufuhr aller Nahrungsmittel wird das einwandfreie Funktionieren unseres Organismus gewährleistet und das ideale Körpergewicht eingehalten. In diesem Sinne ist also die Ernährung wichtig für die Gesundheit der Gelenke: Eine korrekte Ernährung verhindert übermässige Pfunde und wirkt so präventiv gegen die Arthrose. Dass bestimmte Nahrungsmittel oder eine bestimmte Diät einen spezifischen Einfluss auf die Arthrose haben könnten, ist nicht nachgewiesen.

Können Gelenkverletzungen eine Arthrose auslösen?

Kontaktsportarten wie Fussball führen oft auch zu Muskel- und Gelenkverletzungen. Verletzungen an Gelenken sollten immer ernst genommen und medizinisch untersucht werden.

Bekanntlich ist der Knorpel nicht innerviert, deshalb sind Gelenkverletzungen, die nur mit Knorpelschäden einhergehen, nicht schmerzhaft. Dem sollte bei einer Sportverletzung in jedem Fall Rechnung getragen werden.

Es kann sich bei Gelenkverletzungen lohnen, das ganze Gelenk radiologisch zu untersuchen, da man damit versteckte Knorpelschäden sichtbar machen kann. Dies geschieht am besten mit einem Magnetresonanzbild (MRI), in dem auch alle

Weichteile im Gelenk abgebildet werden.

Falls ein Knorpelschaden radiologisch festgestellt wird, kann man entsprechende therapeutische Massnahmen zur Heilung ergreifen oder entsprechende längere Ruhezeiten vorsehen, bis auch das Knorpelgewebe wieder abgeheilt ist. Dies ist absolut notwendig, da der Knorpel sehr langsam heilt.

Nicht korrekt auskurierte Knorpelschäden können mit der Zeit zur Entwicklung einer frühzeitigen Arthrose führen. Deshalb sollten alle Sportverletzungen immer auch unter dem Blickwinkel möglicher Knorpelschäden untersucht werden.

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Kontaktsportarten führen oft zu Gelenkverletzungen

Sportarten, die zu einer frühzeitigen Arthrose führen können

Sportarten, die zu Gelenktraumen führen können, sind typischerweise Kontaktsportarten. Verletzungen an Gelenken können kleinste Knorpelschäden bewirken, welche mit der Zeit zu Arthrose führen. Doch das ist nicht nur bei akuten Verletzungen möglich. Auch chronische Überbelastungen an Gelenken können die frühzeitige Entwicklung einer Arthrose verursachen.

Tänzer und Tänzerinnen, die ständig auf den Fussspitzen ihre Kunststücke ausführen, können relativ früh schmerzhafte Arthrosen an den Zehengelenken entwickeln. Genauso gefährdet können Kunstturner sein, wenn sie bei ihren Übungen aus Metern Höhe ihr Gewicht in Knie und Hüften abfedern müssen.

Tennisspielen kann ebenfalls ein prädisponierender Faktor für die Entwicklung einer Arthrose sein. Betroffen beim Tennis sind Schultern, Ellbogen und Knie, aufgrund der wiederholten Armbewegungen und der Beschleunigungen und Stopps auf harten Böden, die für die betroffenen Gelenke sehr belastend sind.

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Tänzer und Tänzerinnen können relativ früh schmerzhafte Arthrosen an den Zehengelenken entwickeln
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Betroffen beim Tennis sind Schultern, Ellbogen und Knie