Symptome der Arthrose

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Schmerzen sind das Kardinalsymptom der Arthrose

Schmerzen sind in aller Regel ein Alarmsignal unseres Körpers, das immer ernst genommen werden sollte. Schmerzen haben bei akuten traumatischen Verletzungen eine Schutzfunktion, indem sie durch Ruhigstellung weitere Gewebeverletzungen verhindern. Was ist aber von chronischen Arthroseschmerzen zu halten? Haben diese auch eine Schutzfunktion?

Die Qualität der Schmerzen ist bei Arthrose eine ganz andere als diejenige, die bei akuten Verletzungen auftritt. Sind Schmerzen bei akuten Verletzungen meistens so stark, dass man sich kaum bewegen kann, treten Arthroseschmerzen meist als dumpfe Schmerzen auf, die je nach Tageszeit unterschiedlich stark sein können. Typisch für Arthrose sind chronische Schmerzen über Monate und Jahre.

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Die Schmerzen können
gemessen werden

Schmerzen können subjektiv gemessen werden. In klinischen Studien werden die Schmerzen bei den Patienten durch Befragung gemessen.

Dabei wird die Schmerzintensität der Patienten in einer Skala aufgezeichnet, in der 0 mm keine Schmerzen und 100 mm die höchstvorstellbaren Schmerzen bedeuten.

Mit dieser sogenannten visuellen Analogskala werden Schmerzen in der Regel in klinischen Studien erfasst. Solche Skalen eignen sich aber auch für den täglichen Gebrauch, um beispielsweise ein eigenes Schmerztagebuch zu führen.

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Arthroseschmerzen treten häufig am Morgen auf

Gemessen in einer visuellen Analogskala von 0 bis 100 mm lässt sich die Schmerzintensität bestimmen und über längere Zeit verfolgen. Akute Schmerzen, wie zum Beispiel bei einer Verstauchung, erreichen typischerweise eine Schmerzintensität zwischen 70 mm und 90 mm in der visuellen Analogskala, während Arthroseschmerzen in der Regel deutlich darunter zwischen 40 mm und 70 mm liegen.

Der Verlauf der Schmerzen ist im Anfangsstadium einer Arthrose charakteristisch. Die Schmerzen in den Gelenken und die Steifigkeit machen sich vor allem morgens beim Aufstehen bemerkbar: Es sind die typischen Anlaufschmerzen, die nach einigen Minuten oder Stunden abklingen. In fortgeschrittenen Stadien der Arthrose können die morgendlichen Gelenkschmerzen und die Steifigkeit länger bestehen bleiben.

Dauerhafte Schmerzen bei Arthrose können auch Neuropathien und Depressionen auslösen

Ein Dauerschmerz bei Arthrose kann weitreichende Folgen für den Patienten haben. Bei Dauerschmerz können sich die schmerzleitenden Bahnen so verändern, dass sie autonom einen Schmerzimpuls generieren und so unabhängig vom entzündlichen Geschehen Schmerzen weiterleiten. Eine solche Veränderung der Schmerzbahnen wird medizinisch als Neuropathie zusammengefasst, ein schmerzhafter Zustand, der schwer kontrollierbar ist. Haben sich einmal neuropathische Schmerzen bei Arthrosepatienten breitgemacht, wird es auch nach einem Einsatz einer Prothese schwierig, diese zu kontrollieren.

Ein weiteres Problem, welches Patienten mit Dauerschmerzen beschäftigt, sind die psychischen Folgen der Dauerschmerzen. Diese können zu depressiven Zuständen führen und müssen unter Umständen wie psychische Krankheiten behandelt werden. Deshalb werden bei Arthrosepatienten auch Antidepressiva und Opiate eingesetzt.

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Ein Problem, welches Patienten mit Dauerschmerzen beschäftigt, sind die psychischen Folgen der Dauerschmerzen.
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Im fortgeschrittenen Arthrosestadium können die Schmerzen dauerhaft sein

Die Arthrose kann mit unterschiedlichen Schmerzstadien einhergehen. Zu Beginn einer Arthrose sind kaum Schmerzen zu verspüren, da der Knorpel nicht innerviert ist. Finden aber in bereits fortgeschrittenen Stadien Entzündungsprozesse im Weichteilgewebe statt, verspüren die Patienten die typischen lästigen Schmerzen im Bereich der Gelenke.

Hat einmal ein Degenerationsprozess im Knorpel begonnen, kann dieser nur weiter fortschreiten und mit der Zeit mehr Schmerzen verursachen. Die Schmerzen bei der Arthrose können dann auch dauerhaft sein. Dauerhafte Schmerzen bedeuten, dass die Gelenkschmerzen die Patienten nicht nur am Tag plagen, sondern auch während der Nacht. Solche Zustände sind dann schwer über längere Zeit auszuhalten, sodass meistens eine radikale Therapie mit Einsatz einer Gelenkprothese empfohlen wird.

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Die Schmerzen bei Arthrose stammen nicht vom Knorpel

Jeder assoziiert das Phänomen der Arthrose mit Schmerzen und gleichzeitig auch mit der Degeneration des Knorpels. Die Verknüpfung der Schmerzen direkt mit dem Knorpelverlust ist deshalb naheliegend, aber falsch. Der Knorpel ist nämlich nicht innerviert und kann deshalb auch nicht direkt Schmerzen aussenden. Die Schmerzen, die bei Arthrose auftreten, stammen also nicht direkt von der Degeneration des Knorpels.

Wie beim Arthroseprozess ausführlich beschrieben, führen die Abbauprozesse im Knorpel über verschiedene Mechanismen zu Entzündungsprozessen in den Weichteilgeweben. Es sind diese lokalen Entzündungsprozesse in den gut innervierten Weichteilgeweben, die bei den Patienten zu den typischen Schmerzen führen. Die Schmerzen stammen also aus der Gelenkkapsel, den Bändern, den Sehnen und den Muskeln, die entzündet sind. Die Bekämpfung der Schmerzen sollte sich demnach primär auf die Behandlung der Entzündung dieser Strukturen konzentrieren.


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Die Steifigkeit der Gelenke ist typisch für eine Arthrose

Neben den Schmerzen, die bei arthrotischen Gelenken auftreten, ist auch die Steifigkeit der Gelenke ein Kennzeichen für eine frühzeitige Arthrose. Die Steifigkeit der Gelenke ist die Folge der Verschleissprozesse im Knorpel und der Bindegewebseinlagerung in Sehnen und Bändern, welche zum Verlust ihrer Elastizität führen.

Die Steifigkeit von Hüft- und Kniegelenk behindert das Gehen

Das Auftreten einer Hüft- oder einer Kniearthrose geht mit Behinderungen im Alltag einher, die die unteren Extremitäten betreffen. Bei Steifigkeit und Schmerzen in Hüft- und Kniegelenk sind folgende Aktivitäten typischerweise erschwert:

  • Treppen hinauf- oder herabsteigen
  • Aufstehen oder lange stehen
  • Sich zum Boden bücken
  • Ein- und Aussteigen aus dem Auto
  • Socken an- oder ausziehen
  • In die Badewanne steigen
  • Hinsetzen und aufstehen von der Toilette

Treten über Monate Behinderungen bei diesen Aktivitäten auf, ist das ein Hinweis, dass Versteifungsprozesse in Knie- oder Hüftgelenk im Gange sind. Die Behinderung und die Schmerzen im Gelenk können zudem dazu führen, dass das normale Laufen nicht mehr möglich ist. Häufig sind dann Gehstöcke notwendig. Auch der mögliche Gehradius kann bei einer fortgeschrittenen Arthrose wesentlich reduziert sein. In schlimmeren Fällen können Patienten kaum noch wenige Meter zurücklegen.

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Bei Arthrose schwellen die Fingergelenke an

Neben den grossen tragenden Gelenken können auch nicht tragende Gelenke wie die Fingergelenke von Arthrose betroffen sein. Typischerweise sind im Fall der Fingergelenkarthrose die Endgelenke betroffen. Die Arthrose der Fingergelenke beginnt meistens an einzelnen Fingern und kann mit dem Fortschreiten der Krankheit weitere Fingerendgelenke befallen. Die Fingergelenkarthrose führt ebenfalls zur Entzündung der Weichteile. Im Unterschied zur Kniearthrose ist die Bindegewebseinlagerung im Bereich der Fingergelenke stärker ausgeprägt.

Es bilden sich mit der Zeit auffällige Knötchen im Bereich der Fingerendgelenke, die sogenannten Heberden- und Bouchard-Knötchen, die für den Patienten eine Versteifung der Fingerendgelenke zur Folge haben. Neben den Schmerzen, die den Gebrauch der Hände erschweren, führt eine Fingergelenkarthrose auch zu einem empfindlichen Verlust der Funktion der Hände. Häufig können dann Patienten mit Fingergelenkarthrose folgende Haushaltsaktivitäten nur noch mit Mühe und Schmerzen ausführen:

  • Einen Schlüssel im Schlüsselloch drehen
  • Brot oder Fleisch mit einem Messer schneiden
  • Ein Papierstück mit der Schere zerschneiden
  • Eine volle Flasche mit einer Hand heben
  • Eine Faust machen
  • Einen Knoten in eine Schnur machen
  • Strickarbeiten verrichten
  • Schrauben mit einem Schraubenzieher anziehen
  • Bekleidung zuknöpfen
  • Lange Schreibarbeiten ausführen

Darüber hinaus ist das Händeschütteln für Patienten, die an Fingergelenkarthrose leiden, jedes Mal eine schmerzhafte Erfahrung, sodass die Hand ungern gereicht wird. Gerade bei Frauen, die besonders häufig an Fingergelenkarthrose leiden, führt die Krankheit zu einem wesentlichen Einschnitt in ihre Lebensqualität, da sie beispielsweise nicht mehr stricken oder kochen können.