Die Wunddesinfektion mit Silbersulfadiazin
Silbersulfadiazin ist eine lokal wirksame Substanz mit antibakterieller und antimykotischer Wirkung.
Der Wirkstoff besteht aus zwei Komponenten, nämlich den Silberionen und dem Sulfadiazin. Silbersulfadiazin wird seit über 50 Jahren als lokales Mittel bei Verbrennungen in den Spitälern angewendet.
Silbersulfadiazin: zweifache Wirksamkeit
Silbersulfadiazin enthält zwei Wirkstoffe: die Silberionen (Ag+) und das Sulfadiazin. Silber wird seit dem Mittelalter als antibakterielles Mittel angewendet. Sulfadiazin hingegen wurde in den 1930er Jahren als Antibiotikum entwickelt und seine breitflächige Anwendung wurde in den 1980ern eingestellt. Sulfadiazin wird heute praktisch nur lokal in Kombination mit Silber angewendet.
Silbersulfadiazin ist ein kombinierter Wirkstoff gegen Bakterien und Pilze. Es besteht aus Silberionen und Sulfadiazin. Das Silber wirkt bakterizid und fungizid. Es wirkt somit gegen Bakterien und Pilze. Das Sulfadiazin gehört zu der Gruppe der Sulfonamide und hat einen bakteriostatischen Effekt.
Bei der Anwendung in der Wunde und in Kontakt mit Körperflüssigkeiten zerfällt der kombinierte Wirkstoff in seine zwei wirksamen Komponenten: Silber und Sulfadiazin. Die Silberionen werden von den Bakterien und Pilzen aufgenommen. Einmal in den Zellen, hemmt das Silber alle möglichen Stoffwechselwege der Mikroorganismen, so dass diese absterben. Die Wirkung von Silber auf die Bakterien ist so radikal, dass sie einem Desinfektionsmittel gleichkommt.
Silber besitzt sowohl bakterizide als auch fungizide Eigenschaften. Die Silberionen wirken sowohl gegen grampositive als auch gegen gramnegative Bakterien. Zudem ist Silber auch gegen bestimmte Pilzspezies wie zum Beispiel Candida wirksam. Grampositive und gramnegative Bakterien sowie Candida-Spezies gehören zu den häufigen pathogenen Mikroorganismen in Wunden.
In der Abbildung sind die verschiedenen Angriffspunkte
ausgewählter Antibiotika in den Bakterien dargestellt. Das Sulfadiazin (ein Sulfonamid) hemmt die Folsäuresynthese in den Bakterien und somit die Grundlage für die Bildung von DNA und die Zellvermehrung. Sulfadiazin hat somit eine hemmende Wirkung auf die Vermehrung von Bakterien.
Die Kombination von Silber mit Sulfadiazin ist schon seit Jahrzehnten im Handel. Bei der Behandlung von Brandwunden ist das Silbersulfadiazin zudem der Standard weltweit. Die Gründe dafür sind die gute Verträglichkeit und Wirksamkeit im Allgemeinen. Auch für die Behandlung von kleineren infektionsgefährdeten Wunden eignet sich die Wirkstoffkombination, da sie sowohl präventiv als auch therapeutisch gegen Wundinfekte wirkt.
Silbersulfadiazin hat ein breites Wirkspektrum gegen die typischen Erreger, welche in Wunden vorkommen. Silbersulfadiazin wirkt gegen grampositive und gramnegative Bakterien und auch gegen Pilze wie Candida oder Aspergillen. Insbesondere ist die Kombination von Silbersulfadiazin auch gegen die Problemkeime Staphylococcus aureus, Escherichia coli, Enterobacter-Spezies und Pseudomonas aeruginosa wirksam.
Silbersulfadiazin wird gegen Wundinfekte vor allem bei Brandverletzten eingesetzt. Brandverletzte stellen im Hinblick auf die Wunddesinfektion eine besondere Herausforderung dar, da in Brandwunden viel nekrotisches Gewebe vorhanden ist, welches die bakterielle Besiedlung und Vermehrung fördert. Eine sichere Desinfektion und die Vermeidung der Züchtung von bakteriellen Resistenzen machen das Silbersulfadiazin deshalb interessant in diesem Anwendungsgebiet.
Silbersulfadiazin nicht an die Sonne!
Das Silbersulfadiazin enthält Silberionen als Wirkstoffkomponente. Silber kann durch Lichtexposition oxidieren und sich grau verfärben. Das Silberoxid ist für sich nicht besonders gefährlich, verliert jedoch seine Wirksamkeit. Bei der Anwendung von Silbersulfadiazin sollte man deshalb stets darauf achten, die behandelte Stelle nicht direkt dem Sonnenlicht auszusetzen. Am besten ist es, wenn man es unter einem Verband (Pflaster) anwendet.
ialugen Plus®Akut
ialugen Plus®Akut wird für die akute Behandlung von infizierten Wunden, Hautläsionen und Verbrennungen ersten Grades angewendet. Es kann ausserdem im Allgemeinen bei infektionsgefährdeten Wunden zur Infektionsprophylaxe eingesetzt werden.