Diagnose der Arthrose

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Arthrose ist schmerzhaft und muss
vom Arzt diagnostiziert werden

Die Arthrose ist ein schleichender Prozess, bei dem primär der Knorpel langsam abgebaut wird. Da der Knorpel selbst nicht innerviert ist, bestehen bei Knorpelschäden zu Beginn meistens keine Schmerzen.

Erst im fortgeschrittenen Zustand macht sich die Arthrose mit Schmerzen bemerkbar, nämlich dann, wenn umliegendes Weichteilgewebe entzündet ist. Nur anhand der Schmerzen die Diagnose einer Arthrose stellen zu wollen, wäre töricht. Für die Sicherung einer Diagnose sind die Schmerzen höchstens ein Hinweis, jedoch niemals ein Beweis.

Es braucht vertiefte Kenntnisse der Krankheit und eine entsprechende Ausrüstung (zum Beispiel einen Röntgenapparat), um eine Arthrose sicher festzustellen. Nur ein Arzt kann deshalb eine Diagnose für eine Arthrose stellen.

Articolazioni Scricchiolano

Die Gelenke knirschen bei Arthrose

Bei einer Arztvisite kann der Verdacht einer Diagnose aufgrund des klinischen Bildes erhärtet werden. Durch einfache manuelle Tests im Bereich der Gelenke und auch die äussere Erscheinung lässt sich die Vermutung weiter erhärten. Bei einer Kniearthrose ist die Beweglichkeit des Gelenkes eingeschränkt und es kann beim Test zu einem Knacken oder Knirschen im Gelenk kommen.

Des Weiteren fallen arthrotische Gelenke auch durch den Verlust der ursprünglichen Gelenkkonturen auf, welche die Folge von Bindegewebseinlagerungen sind. Fingergelenke können zu Beginn des Arthroseprozesses schmerzhaft sein, erröten und anschwellen. Für die Diagnosestellung an den Fingern ist die Position der Fingergelenke wichtig: In der Regel sind bei einer Fingerarthrose die Endgelenke der Finger betroffen und nicht die Mittelhandknochen wie bei bestimmten Formen von Arthritiden (rheumatoide Arthritis).

Rigonfiamento 2

Eine Anschwellung des Gelenkes ist Zeichen einer Arthrose

Bei einer starken Entzündung im Gelenk im Verlauf einer Arthrose kann es dazu kommen, dass ein Gelenk auch noch anschwillt. Die Anschwellung im Gelenk während einer Arthrose ist grundsätzlich als Notfall zu behandeln.

Ein Gelenk kann aber auch aus anderen Gründen anschwellen, beispielsweise bei Infektionen oder auch bei Gicht. Zur Diagnosesicherung ist es wichtig, dass die Flüssigkeit im Gelenk untersucht wird. Der Arzt entnimmt dabei Flüssigkeit aus dem Gelenk und lässt diese im Labor analysieren. Die Therapie muss jedoch schnell erfolgen, da mit der Schwellung meistens auch Faktoren befreit werden, welche das Gelenk und den Knorpel schädigen können. Häufig wird in solchen akuten Zuständen ein Kortisonpräparat zur Entzündungshemmung direkt in das Gelenk gespritzt.

Röntgenaufnahmen sichern die Diagnose der Arthrose

Die Symptome und das klinische Bild reichen für eine eindeutige Diagnose nicht aus. Es muss immer auch eine Röntgenaufnahme des Gelenkes gemacht werden, damit eine sichere Diagnose der Arthrose gestellt werden kann. Nicht jeder Arzt in der Praxis ist heute mit einem Röntgengerät ausgestattet. Deshalb ist es häufig notwendig, ein Spital aufzusuchen, um entsprechende Röntgenbilder des betroffenen Gelenkes anfertigen zu lassen.

Das Röntgenbild einer Kniearthrose

Der Arzt beurteilt die Kniearthrose anhand des Befundes im Röntgenbild. Im Bild eines arthrotischen Kniegelenkes ist sichtbar, dass der Oberschenkelknochen (Femur) und der Unterschenkelknochen (Tibia) näher aneinanderstehen. Der Spalt zwischen den Knochen ist enger. Das heisst, dass die Dicke der Knorpelschicht abgenommen hat, und das ist ein Zeichen einer bestehenden Arthrose. Der Spalt zwischen den Knochen, der im Röntgenbild sichtbar ist, ist nur eines der Indizien im Röntgenbild, die den Arzt zur Diagnose führen.

Wie beim Arthroseprozess beschrieben, kommt es bei dieser Krankheit auch zur Absplitterung von einzelnen Knorpelteilchen. Diese können mit der Zeit verknöchern und sich am Rande der Gelenke ablagern. Im Röntgenbild sind diese kalzifizierten Ablagerungen am Rande der Gelenke als weisse Schattierungen sichtbar (Osteophyten). Die Konturen der Knochen verlieren im Röntgenbild somit ihre ursprüngliche Schärfe. Ein drittes Merkmal, welches im Röntgenbild ein gutes Indiz für die

Kniearthrose darstellt, sind die Veränderungen am Knochen, vor allem im Unterschenkelknochen (Tibia). Das knöcherne Tibialplateau direkt unter dem Knochenspalt nimmt an Dichte zu. Im medizinischen Fachbereich spricht man von subchondraler Sklerose, welche nichts anderes ist als eine verstärkte Kalzifizierung des Knochens infolge der Mehrbelastung, die durch die Abnahme der Knorpelschicht entsteht. Mit diesen Zeichen rund um das Röntgenbild und den klinischen Symptomen lässt sich eine zuverlässige Diagnose stellen.

Das Röntgenbild einer Fingergelenkarthrose

Im Falle einer Fingergelenkarthrose wird zur Sicherung der Diagnose ebenfalls ein Röntgenbild benötigt. In der Regel werden bei Verdacht auf Fingergelenkarthrose beide Hände geröntgt. Mit den Bildern und Symptomen ist es für den Arzt relativ einfach, die Diagnose sicher zu stellen.

Die von Arthrose betroffenen Fingergelenke sind im Röntgenbild einfach zu erkennen. Leicht zu sehen sind die fehlende Knochenspalte (kein Knorpel mehr vorhanden) zwischen den Fingerknochen und die weissen Schattierungen im Bereich einzelner Fingerendgelenke, die auf eine Verdichtung und Mineralisierung im Bereich der Gelenke hindeuten. Das Röntgenbild rundet damit das offenkundige klinische Bild mit den Knoten an den Fingern ab (Heberden- und Bouchard-Knötchen).

Gonartrosi
Das Röntgenbild einer Kniearthrose
Artrosi Mani
Das Röntgenbild einer Fingergelenkarthrose

Die Schweregrade der Arthrose

Röntgenbilder stellen für die sichere Diagnose einer Arthrose die absolut notwendige Grundlage dar. Anhand von Röntgenbildern teilen Mediziner den Schweregrad der Arthrose ein. Je stärker sich der Knochenspalt verschmälert, desto fortgeschrittener ist eine Arthrose. Anhand der sogenannten Kellgren-Lawrence-Skala wird der Schweregrad einer Arthrose beurteilt.

Die Kellgren-Lawrence-Skala wird seit längerer Zeit international angewendet und ist jedem Hausarzt bekannt. Sie umfasst insgesamt vier Schweregrade, wobei Grad I nur leichte radiologische Zeichen aufweist und bei Grad IV praktisch kein Knochenspalt, also kein Knorpel, mehr vorhanden ist. Je nach Stadium der Arthrose muss man die Therapie situativ und je nach Patient anpassen. Eine allgemein gültige und überall wirksame Therapie der Arthrose gibt es nicht.

Symptome und Röntgenbilder bei Arthrose stimmen nicht immer überein

Das Heimtückische an der Arthrose ist, dass schwerwiegend aussehende Röntgenbilder oft nicht mit starken Symptomen einhergehen oder auch umgekehrt. Es kann also durchaus geschehen, dass Patienten mit grossen Schmerzen im Röntgenbild keine schweren Anzeichen einer Arthrose aufweisen und dass hingegen desaströs erscheinende Röntgenbilder sich kaum in einer schweren Symptomatik widerspiegeln.

Deshalb müssen bei einem Verdacht auf Arthrose immer auch Röntgenbilder der Gelenke erstellt werden. Das Gesamtbild, das durch die Symptome und die Röntgenbilder gewonnen wird, hat dann einen wesentlichen Einfluss auf das therapeutische Vorgehen, das patientengerecht angepasst werden muss.

Diagnosi Artrosi Ginocchio De
Anhand von Röntgenbildern teilen Mediziner den Schweregrad der Arthrose ein